Mehr Natur- und Umweltschutz in der Gemeinde Höpfingen

NABU-Fragen- und Ideenkatalog zur Kommunalwahl 2014

Der Schutz der Biologischen Vielfalt und die Energiewende gehören zu den wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen. So wichtig politische Entscheidungen in Berlin und in Stuttgart auch sind – nur mit und in den Städten und Gemeinden können die Ziele erreicht werden. Das Motto „Global denken, lokal handeln“ ist aktueller denn je.

 

Mit der Wahl des Gemeinderats werden die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung in der Gemeinde für die nächsten Jahre gestellt. Darum hat der NABU Hardheim die wichtigsten Vorschläge und Forderungen im kommunalen Umwelt- und Naturschutz als Fragenkatalog zusammengestellt und bittet die Gemeinderatsfraktionen bis zum 14. April 2014 auf unsere Fragen mit Ja oder Nein zu antworten. Unsere Vorschläge wurden und werden von vielen anderen Gemeinden in Baden-Württemberg erfolgreich umgesetzt. Wir erlauben uns, die Antworten auszuwerten und der Öffentlichkeit über die Presse, unsere Homepage, im Rahmen von Veranstaltungen etc. vorzustellen.

 

Hardheim, März 2014

 

 

Mehr Natur in der Gemeinde Höpfingen

Wiesen mit Margeriten und Wiesensalbei am Ortsrand und auf kommunalen Grünflächen, zahlreiche prächtige Bäume, die in unseren Städten Schatten spenden und bunt blühende Wildstauden statt langweiliger Bodendecker- pflanzen wie Cotoneaster – es gibt viele Möglichkeiten mehr Natur in die Gemeinden und Städte zu zaubern. Mehr Natur im Siedlungsraum ist Balsam für die Seele der Menschen und ein natürlicher Schmuck, der über viele Jahrhunderte zu unserer Heimat gehörte. Mit der Förderung der Natur im Siedlungsraum wird Verantwortung für die Schöpfung übernommen (Broschüre von NABU, Gemeinde- und Städtetag: www.NABU-BW.de/siedlungsgruen).

 

 

Setzt sich Ihre Fraktion dafür ein, dass in der Gemeinde Höpfingen

1. im Stadtbild – im öffentlichen Grün und am Straßenrand

    – wo immer möglich bunte Blumenwiesen wachsen?

2. grundsätzlich heimische Wildpflanzen zum Einsatz kommen,

    die unsere Tierwelt fördern und exotische und empfindliche

    Zierpflanzen die Ausnahme werden?

3. teure Wechselbepflanzungen zu naturnahen und

    nachhaltigen Staudenfluren werden?

4. die kommunalen Grünflächen wo möglich zu ökologisch

    und optisch hochwertigen Wiesen, Staudenfluren oder

    Gehölzflächen entwickelt werden?

5. mehr Bäume im öffentlichen Bereich alt und groß werden

    dürfen und das Bild der Gemeinde Höpfingen prägen?

6. ein Artenschutzprogramm für Schwalben, Mauersegler,

    Zwergfledermäuse und andere gebäudebrütende Tierarten

    aufgelegt wird?

7. im Gemeindegebiet ein Amphibien-Gewässer neu angelegt

    wird?

 

 

Ja ☐

 

Ja ☐

 

 

Ja ☐

 

Ja ☐

 

 

Ja ☐

 

Ja ☐

 

 

Ja ☐

Nein ☐

 

Nein ☐

 

 

Nein ☐

 

Nein ☐

 

 

Nein ☐

 

Nein ☐

 

 

Nein ☐


Mehr Natur im Kommunalwald

Wälder sind die naturnächsten Ökosysteme. Deutschland wäre von Natur aus nahezu vollständig von Wäldern bedeckt, auch bei uns. Wälder sind nicht nur wichtige Ökosysteme und Lebensraum tausender Tier- und Pflanzenarten. Wälder sind auch wichtig für uns Menschen als Ort der Ruhe und der Erholung. Holz aus der Region ist ein nachwachsender und umweltfreundlicher Rohstoff. Eine nachhaltige forstwirtschaftliche Nutzung, die Schutz und Nutzung in unseren Wäldern miteinander in Einklang bringt ist darum zu unterstützen. An den Wald werden verschiedenste Ansprüche gestellt – zu Recht. In der Regel können diese Zielkonflikte aber durch einen weitsichtigen Umgang mit dem Wald vermieden und aufgelöst werden (Fachinformation: Forest Stewardship Council (FSC): www.fsc-deutschland.de und Alt- und Totholzkonzept: www.totholzkonzept.fva-bw.de)

 

Setzt sich Ihre Fraktion dafür ein, dass in und von der Gemeinde Höpfingen

8. der Kommunalwald wie auch der Staatswald

    Baden-Württemberg nach dem Forest Stewardship  

    Council (FSC) zertifiziert wird, weil dieser einen hohen

    ökologischen und sozialen Standard setzt und damit die

    Vorbildfunktion des öffentlichen Waldes dokumentiert?

9. das Alt- und Totholzkonzept von ForstBW auch im

    Kommunalwald umgesetzt wird?

 

 

Mehr Natur in Feld und Flur

Ja ☐

 

 

 

 

Ja ☐

Nein ☐

 

 

 

 

Nein ☐


Äcker und Wiesen liefern nicht nur die Grundlage unserer Ernährung. Sie sind bei naturverträglicher und standort-gerechter Nutzung auch wichtiger Lebensraum für wildlebende Tiere und Pflanzen. Die landwirtschaftlichen Freiflächen um Dörfer und Städte sind wertvolle Nah- erholungsräume für uns Menschen, sie prägen unsere Siedlungsränder, sind unersetzliche Kaltluftentstehungs- gebiete und ermöglichen eine hohe Grundwasser- neubildungsrate als Basis für unsere Trinkwasser- versorgung. Kurzum, als Spekulationsobjekt und Baulandreserve sind sie viel zu wertvoll.

 

Setzt sich Ihre Fraktion dafür ein, dass in und von der Gemeinde Höpfingen

10. blumenbunte Wiesen mit den Landwirten durch eine

     extensive Nutzung erhalten und entwickelt werden?

11. die nachhaltige Nutzung von Streuobstwiesen gefördert

     und Streuobstbestände geschützt und durch

     Nachpflanzungen erhalten werden?

12. auf gemeindeeigenen Ackerflächen mehr Blühflächen

     und Ackerraine für Wildbienen, Schmetterlinge und

     Co. vorkommen?

13. extensiv genutzte und nicht gedüngte, breite Gewässer-

     randstreifen beidseits entlang von Gräben, Bächen und

     anderen dauerhaften Gewässern entwickelt werden?

14. gemeindeeigene Moorflächen nicht ackerbaulich,

     sondern allenfalls als Grünland genutzt und

     Entwässerungsmaßnahmen beseitigt werden?

15. durch eine Siedlungsflächenpolitik nach dem Grundsatz

     „Netto null“ die weitere Versiegelung von landwirt-

     schaftlichen Flächen vermieden wird?

 

 

Ja ☐

 

Ja ☐

 

 

Ja ☐

 

 

Ja ☐

 

 

Ja ☐

 

 

Ja ☐

Nein ☐

 

Nein ☐

 

 

Nein ☐

 

 

Nein ☐

 

 

Nein ☐

 

 

Nein ☐


Schutzgebiete für Mensch und Natur

Deutschland hat eine globale Verantwortung für die Erhaltung von Lebensräumen wie Salbei-Glatthaferwiesen, Wacholderheiden, Streuobstwiesen, Moorlandschaften und von Arten wie dem Rotmilan und der Gelbbauchunke. Die Verbreitungsschwerpunkte dieser Lebensräume und Arten liegen bei uns. Sie gehören zum Tafelsilber unseres Kultur- und Naturerbes, das es zu bewahren gilt. Das wertvollste Naturerbe in Europa ist Teil des EU-Schutzgebietsnetzes Natura 2000 mit den Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutzgebieten – auf das wir stolz sein dürfen. Innerhalb und außerhalb der Natura 2000-Gebiete sind die FFH-Lebensraumtypen und die FFH-Arten zu schützen (Fachinformation: www.ffh-gebiete.de).

 

Setzt sich Ihre Fraktion dafür ein, dass die Gemeinde Höpfingen

16. die Natura 2000-Flächen auf der Gemarkung gemeinsam

     mit den Eigentümerinnen und Eigentünern und Nutzerinnen

     und Nutzern erhält und fördert?

17. über die Natura 2000-Gebiete im Gemeindegebiet

     informiert, z.B. durch Infopfade oder durch öffentliche Pflege-

     und Infotage mit dem Gemeinderat und Bürgerinnen und

     Bürgern?

18. Mitglied im Landschaftserhaltungsverband ist, und sich für

     die fachgerechte Landschaftspflege von Biotopen in der

     Kulturlandschaft einsetzt?

 

 

Energiewende vor Ort

Ja ☐

 

 

Ja ☐

 

 

 

Ja ☐

 

Nein ☐

 

 

Nein ☐

 

 

 

Nein ☐

 


Deutschland vollzieht die Energiewende. Dazu zählen der Ausstieg aus der Atom- und Kohlekraftnutzung und der Einstieg in die Nutzung der Erneuerbaren Energien. Zur Energiewende gehören auch die deutliche Verminderung der Energieverbräuche, sowie die Anpassung der Energiespeicherung und -leitung für die Energie von Windkraft, Photovoltaik und Co. Zur Energiewende gehören auch Fortschritte im Wärmebereich, insbesondere bei der Gebäudesanierung. Die Kommunen haben bei der Gebäudesanierung eine Vorbildfunktion. Ohne eine Energiewende in den Gemeinden kann die Energiewende nicht gelingen.

 

Setzt sich Ihre Fraktion dafür ein, dass in der Gemeinde Höpfingen

19. ein kommunales Energiesparkonzept aufgelegt und

     umgesetzt wird?

20. die städtische Beleuchtung mit LED-Lampen erfolgt?

21. die energetische Sanierung städtischer Gebäude

     zügig voran geht?

22. der Ausbau der erneuerbaren Energien (Photovoltaik,

     Windkraft etc.) gefördert wird, unter der Voraussetzung,

     dass dies naturverträglich erfolgt?

23. die Energieversorgung der städtischen Gebäude mit

     erneuerbaren Brennstoffen, möglichst über die

     Kraft-Wärme-Kopplung, umgesetzt werden?

 

 

 

Ja ☐

 

Ja ☐

Ja ☐

 

Ja ☐

 

 

Ja ☐

Nein ☐

 

Nein ☐

Nein ☐

 

Nein ☐

 

 

Nein ☐


Ja, wir unterstützen den NABU!

Fraktion: ____________________________________________________________

 

Ansprechperson(en): __________________________________________________

 

Ort, Datum und Unterschrift: ____________________________________________

 

 

Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen bis zum 14.04.2014 an die unten genannte Adresse. Bei Fragen, Exkursionsangeboten stehen wir vor und nach den Kommunalwahlen gerne zur Verfügung.

 

 

Download
Fragenkatalog Kommunalwahlen Höpfingen 2014
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